Sire L7 Les Paul Larry Carlton (white)

Natürlich muss man jede Produktbewertung in Relation zum Preis sehen. Die Sire L7 hat ein ausgezeichnetes Preis/Leistungsverhältnis, eine sehr gute Gitarre zum schlanken Preis. Bei Verarbeitung und Sound muss man kleine Abstriche machen, die sich aber alle lösen lassen:

- Die Regelwege der Potis sind extrem nicht-linear, will heissen, dass sich im grössten Teil des Regelwegs fast nichts tut und dann auf den letzten Millimetern sehr fein justiert werden muss
- Der Sound ist heller und nicht ganz so druckvoll wie bei einer Gibson Les Paul
- Bünde waren nicht poliert, die Saiten angerostet, der erste Bund hatte eine scharfe Kante (alle anderen waren aber OK)
- Die L7 ist standesgemäss relativ schwer. Kein Kritikpunkt, aber man muss es mögen
- An den Bindings hat es ringsum kleine Farbsprenkler
- Das Goldtop ist eher kalt/limonig im Vergleich zum wärmeren Original

Wie gesagt, das lässt sich alles lösen. Wer die Arbeit nicht scheut, bekommt für wenig Geld eine sehr gute Gitarre. Die Regelwege lassen sich gemäss eines Reviews im Musiker Board (Suchbegriff 'Sire Larry Carlton L7 GT Gold Top') alleine schon durch das Unterbrechen der Treble-Bleed-Schaltung verbessern. Die Pickups können bei Nichtgefallen durch wärmere ersetzt werden und die Potis sowieso.

Musix hat mir angeboten, das initiale Setup vorzunehmen, das hätte sicher den einen oder anderen Kritikpunkt entschärft, aber so lange wollte ich nicht warten :)

Die LP-Kopie hält was sie verspricht und ist in dieser Preisklasse unschlagbar. Sogar die Tonabnehmer muss man nicht ersetzen, was bei den meisten Epiphone-Pendants der Fall ist, um einen Top Sound rauszuholen. Die Alnico 5 Pickups sind etwas höhenlastiger als z.B. die Gibson 498T/490R, aber in der Saitentrennung gut und nicht matschig auch bei härterer Gangart.